Das sind die 10 größten Finanzmythen
Informationen über Finanzdaten stehen in Hülle und Fülle zur Verfügung. Nicht jede davon ist jedoch zuverlässig. Es wird behauptet, Kreditkarten seien böse. Investment ist für die Reichen. Solche Finanzmythen sind sehr verbreitet.
Man darf sich nicht täuschen lassen. Die Behauptung, diese Informationen seien Fakten, kann einen auf den falschen finanziellen Weg führen.
Im Folgenden finden Sie die Wahrheit hinter 10 weit verbreiteten finanziellen Missverständnissen.
Nr. 1: Die Kreditkarten sind das Böse!
Haben Sie Angst, Schulden anzuhäufen? Sie wollen Ihre Kreditwürdigkeit nicht ruinieren? Die Schuld liegt nicht bei den Kreditkarten. Sie haben nicht unbedingt einen schlechten Einfluss auf Ihre Finanzen.
Im Grunde sind Kreditkarten nur ein finanzielles Hilfsmittel. Die Karten bieten Bequemlichkeit, Sicherheit und eine Vielzahl von Belohnungen. Die Kartenschulden sind das Problem.
Einer Umfrage aus dem Jahr 2019 zufolge hat der durchschnittliche Karteninhaber etwa 3.000 Euro an Kreditkartenschulden. Falsche Verwendung von Kreditkarten kann sich negativ auf Ihre finanzielle Situation auswirken. Sie müssen also Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und sie verantwortungsvoll nutzen.
Nr. 2: Studentendarlehen sind gute Schulden
Mit guten Schulden ist geliehenes Geld gemeint, das in etwas investiert wird, das im Wert steigt. Eine Baufinanzierung gilt beispielsweise als gute Schuld, weil sie eine hohe Rendite (ROI) hat.
Die Schulden für ein Studentendarlehen werden ebenfalls als gute Schulden angesehen. Diese Aussage ist aber nicht immer richtig.
Es gibt auch unterschiedliche Abschlüsse mit unterschiedlichem ROI. So ist beispielsweise ein Bachelor of Arts anders als ein Bachelor of Science. Des weiteren spielt der Bekanntheitsgrad der Hochschule oder Universität eine große Rolle. Vergleichen Sie daher vor der Aufnahme von Studienkrediten, ob der teure Abschluss das Preisschild wert ist.
Nr. 3: Der Notfallfonds muss die Ausgaben von sechs Monaten abdecken
Es wird oft von Finanzberatern empfohlen, dass ein Notfallfonds sechs Monate an Ausgaben betragen sollte. Dieser Vorschlag ist an sich nicht verkehrt. Die Regel ist aber auch nicht zwingend.
Die finanzielle Situation jedes Einzelnen ist einzigartig. So könnten zum Beispiel Arbeitnehmer mit einem unsicheren Einkommen mehr als sechs Monatsausgaben sparen wollen. Andersherum könnte ein großer Notfallfonds besser für die Abzahlung von Schulden verwendet werden.
Orientieren Sie sich an sechs Monaten und bestimmen Sie dann den besten Betrag für den Notfallfonds auf der Grundlage Ihrer finanziellen Situation.
Nr. 4: Das Budget verursacht Probleme
Man sagt, Budgets sind immer kompliziert, verwirrend und bereiten Kopfzerbrechen. Aber das stimmt nicht. Ihr Budget ist wahrscheinlich nicht das richtige für Ihren Lebensstil.
Sie möchten keine Cents mehr zählen? Dann erfassen Sie nur die Ausgabenkategorien, die Ihr Budget sprengen. Wollen Sie keine Tabellenkalkulationen? Automatisieren Sie den Prozess mit einem Online-Budgetierungstool.
Wenn Sie unterschiedliche Budgetierungsmethoden ausprobieren, dann wird sich schnell das passende für Sie finden. Sie haben zahlreiche Möglichkeiten, die grundlegende Budgetierung so zu verändern, dass sie Ihren Bedürfnissen entspricht.
Nr. 5: Zum Investieren müssen Sie schuldenfrei sein
Nach dem populären Ansatz soll man schuldenfrei werden, bevor man investiert. Das ist eine kontroverse Meinung, da viele Finanzberater davor warnen, die besten Jahre zum Investieren zu verpassen.
Diese Frage hängt stark von Ihrer persönlichen finanziellen Situation ab. So bestimmen Sie, ob Sie bereit sind, mit dem Investieren zu beginnen. Lassen Sie sich von der Antwort überraschen.
Nr. 6: Zum Geld anlegen muss man reich sein
Für die Geldanlage müssen Sie nicht wohlhabend sein. Schon mit wenigen Euro kann jeder investieren.
Eine Altersvorsorge ist ein großartiges Beispiel. Sie werden wahrscheinlich bereits die Vorteile durch Ihren Arbeitgeber nutzen, um für die Zukunft zu investieren. Das bedeutet, dass das Investieren eine der effektivsten Methoden ist, um Vermögen und Sicherheit aufzubauen. Zinseszinsen sei Dank.
Die Frage ist also: Worauf warten Sie noch? Die Möglichkeiten zum Investieren stehen Ihnen offen – unabhängig von Ihrem Budget.
Nr. 7: Eine einwandfreie Bonität ist wichtig
Wenn Sie eine perfekte Kreditwürdigkeit haben, ist das ein Erfolg. Doch kommt es darauf wirklich an?
Denn auch mit einer hohen Kreditwürdigkeit kann es sein, dass Sie sich nicht für die besten Konditionen qualifizieren. Und warum? Denn die Kreditwürdigkeit ist nicht der einzige Faktor, der bei der Beantragung von Finanzprodukten zu berücksichtigen ist.
Über einen Kredit entscheidet letztendlich der jeweilige Kreditgeber. Und Ihre Kreditwürdigkeit ist nur ein Teil des finanziellen Bildes. So sind die Konditionen neben Ihren persönlichen Voraussetzungen auch in der Verbindung mit der Finanzierungsform selbst entscheidend. Hat man beispielsweise eine ausgezeichnete Bonität und es wird ein Eilkredit benötigt, werden die Konditionen nicht wesentlich günstiger sein, als bei einer Person dessen Kreditwürdigkeit um ein geringes schlechter ist.
Nr. 8: Versicherungsschutz ist Geldverschwendung
Sie sind nicht krank. Sie sind jung. Eine Versicherung scheint Ihnen unnötig. Richtig? Falsch.
Wenn Sie sich gegen unerwartete Ausgaben in der Zukunft absichern wollen, müssen Sie jetzt Geld zurücklegen. Zu den häufig genutzten Versicherungen gehören die Krankenversicherung, die Autoversicherung, die Haustierversicherung, die Versicherung für Mieter oder Hausbesitzer und die Lebensversicherung.
Auch wenn eine Versicherung teuer sein kann, der Verzicht auf sie kann noch teurer sein. Vielmehr ist der Versicherungsschutz eine der besten Möglichkeiten, um Schulden zu vermeiden. Vor einem solchen Verzicht sollten Sie bedenken, dass kurzfristige Einsparungen langfristige Auswirkungen haben können.
Nr. 9: Immer gebraucht kaufen
Sie können Geld sparen, indem Sie ein gebrauchtes Produkt kaufen – warum neu? Für Sparfans ist das ein guter Rat, aber wenn man es auf die Spitze treibt, kann man Geld verlieren.
Der Gebrauchtwarenhandel ist eine gute Methode, um Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen. Das ist jedoch nicht in jeder Situation die beste Wahl.
Bei der Auswahl sollte nicht nur zwischen neu und gebraucht unterschieden werden. Es ist vielmehr wichtig, die Qualität, die Langlebigkeit und die Rentabilität der Investition zu berücksichtigen. Vergleichen Sie deshalb unbedingt die Angebote.
Seien Sie sich bewusst: Wer schlechte Qualität kauft, kauft zweimal. Wenn Sie richtig kaufen, kaufen Sie also nur einmal.
Nr. 10: Sie werden niemals in den Ruhestand gehen können
Um den Ruhestand herum gibt es viel Verwirrung und Pessimismus. Das ist besonders bei der jüngeren Generation der Fall. Mit dem passenden Finanzplan können Sie es aber schaffen.
Wenn man früh genug mit der Planung für den Ruhestand beginnt, ist es wahrscheinlicher, dass man ihn auch erreicht. Die Zeit spielt Ihnen in die Hände, wenn Sie jung anfangen. Sind Sie beispielsweise sehr risikofreudig, können Sie über einen längeren Zeitraum aggressiver sparen und investieren.
Und Sie sollten nicht vergessen, die Vorteile der betrieblichen Altersvorsorge zu nutzen, mit der Sie Ihre Ersparnisse ohne zusätzliche Kosten erhöhen können.