Elektrozylinder und ihre Einsatzgebiete

Zylinderantriebe sind sogenannte Verstellaggregate und helfen im Maschinenbau, in der Medizintechnik oder auch im Agrarbereich, Dinge zu bewegen. Neben hydraulischen und pneumatischen Systemen sind Elektrozylinder eine sinnvolle Ergänzung oder auch eine Alternative. Anders als ihre Pendants sind Elektrozylinder meist kleiner und können weniger Kraft ausüben.

Verwendung

Je nach Größe und Leistung sind Elektrozylinder vielseitig einsetzbar. Wie alle Zylindersysteme dienen Sie zum Verstellen oder Bewegen von Maschinenteilen. Sie dienen als Stellantrieb gerade bei besonders exakten und kleinen Bewegungen. Dabei gibt es Systeme für Zug- oder Druckbewegung oder aber auch für beides. Darüber hinaus können Elektrozylinder zusätzlich zu Hydraulikzylindern und in Kombination betrieben werden.
Elektrozylinder können sehr kompakt gebaut, sodass ein Einsatz auch in kleineren Geräte möglich ist. Beispielsweise sind Stellsysteme von Krankenhausbetten mit Elektrozylindern ausgestattet. Dank der Möglichkeit von exakten Bewegungen findet man diese auch in Medizingeräten wie Röntgensystemen oder auch Robotersystemen.
In der Medizintechnik sind diese Antriebe auch deshalb beliebt, weil diese im Gegensatz zu Hydraulik- und Pneumatik-Systemen besonders sauber arbeiten.
Im Maschinenbau werden Elektrozylinder eingesetzt, um Stellantriebe für Peripheriegeräte zu betreiben. In Gefahrenbereichen sind fernsteuerbare Systeme beliebt, um sicher Bewegungen zu steuern.
Auch im Außenbereich können Elektrozylinder eingesetzt werden. Gerade in der Agrartechnik werden Gestänge von Mähdreschern und Erntemaschinen mit den Systemen ausgestattet.
Doch auch im Konsumentenbereich finden diese Zylinder überall Anwendung, wo etwas bewegt oder verfahren werden muss. Die Einsatzbereiche reichen vom höhenverstellbaren Schreibtisch bis hin zum exakten Ausrichten eines Beamers.

Der Elektrozylinder

Ein Elektrozylinder ist ein Verstellaggregat. Den Namen erhält das System von ihrem Antrieb, einem Elektromotor. Dieser ist mit einem Getriebe verbunden. Für die Bewegung des Schubrohrs ist an das Getriebe eine Gewindespindel angeschlossen. Damit das Getriebe keinen Schaden nimmt, ist meist eine Kupplung dazwischen geschaltet. Die Gesamtkonstruktion wird auch als Schneckengetriebe bezeichnet. Das Schneckengetriebe ist an eine Mutter, die Leitmutter, gekoppelt. Diese ist fest an das Schubrohr angeschlossen. Für mehr Stabilität wird das Schubrohr in einem Leitrohr geführt. So wird eine saubere Bewegung gewährleistet. Mittels eines Endschalters wird die Bewegung begrenzt.
Elektrozylinder sind definiert nach der EG-Maschinenrichtlinie. Sie gelten als eigenständige Maschinen, die zusätzlich an größere Maschinen angebracht werden können.

Ein guter Elektrozylinder ist vor allem eines, passend für seinen Einsatzzweck. Darüber hinaus zeichnet einen Qualitätszylinder eine leise Arbeitsweise aus. Neben einem guten Motor ist eine reibungsarme Bewegung für eine geringe Lautstärke notwendig.
Für eine sichere Funktionsweise sollte ein Endschalter verbaut sein. Dieser begrenzt die Bewegung in beide Richtungen. Fehlfunktionen werden vermieden, die Stabilität sichergestellt.
Außerdem sind die verwendeten Materialien ein Indikator für gute Qualität. Aluminium hilft, die Zylinder leichter zu bauen, aber auch Karbon und Stahl werden für robuste Systeme eingesetzt.
Eine Fernsteuerung ist ein weiteres Qualitätsmerkmal, da ein flexibler Einsatz möglich ist.
Da Elektrozylinder gerade für besonders feine Bewegungen genutzt werden, ist eine entsprechende Steuerung nötig. Diese wird durch Mikroschalter realisiert. Daneben dient eine passende Drehzahlregelung für eine besonders gleichmäßig und geradlinige Bewegung. Zudem können Beschleunigung und Abbremsen feinfühliger justiert werden.
Schlussendlich ist die Wartbarkeit ein weiterer Qualitätsfaktor. Je einfacher dies ist und je regelmäßiger eine Wartung auch durchgeführt wird, desto länger funktionieren Elektrozylinder reibungslos und problemfrei.