Kopfkissen oder Aktien: Welche Chancen und Risiken birgt eine Investition in Aktien?
Immer mehr Anleger entscheiden sich für ETF Sparpläne. Das deshalb, weil sie als einfach, günstig sowie risikoarm gelten. Aber wie empfehlenswert sind derartige Sparpläne wirklich und können sie jedem Anlegertypen empfohlen werden?
Wer sich mit ETF Sparplänen befasst, sollte wissen, dass das Risiko geringer als bei Investments in Einzeltitel ausfällt, aber es dennoch keine Garantie auf Gewinne gibt.
Was für den ETF Sparplan spricht
Das Sparbuch war jahrzehntelang die absolute Nummer 1 der Deutschen. Selbst zu Zeiten der Niedrig- und Nullzinspolitik hat sich der Deutsche nicht von seinem Sparbuch getrennt. Nun gibt es mit ETF aber eine Veranlagungsmöglichkeit, die dem Deutschen sicher genug ist, um tatsächlich das Geld an der Börse anzulegen. Passive Indexfonds, also „Exchange Traded Funds“, bilden einen bestehenden Aktienindex nach. Das kann etwa der DAX sein. Der Anleger erwirbt hier keine Aktien der 40 im DAX enthaltenen Gesellschaften, sondern investiert in einen Fonds, der den Index nachbildet. Das heißt, der DAX ETF entwickelt sich wie der DAX.
Besonders vorteilhaft ist natürlich die Risikostreuung. Wer etwa in den MSCI World Index investiert, investiert in über 1.600 Aktien. Eine breite Diversifikation ist, wenn man mit Aktien arbeitet, eigentlich nicht möglich. Es gibt auch Branchen-ETFs – das heißt, hier investiert man in Aktiengesellschaften, die in einer bestimmten Branche aktiv sind. Der Nachteil an diesem Modell? Gerät die Branche unter Druck, so geht es mit dem Depotwert nach unten. Daher mag es ratsam sein, in verschiedene ETFs zu investieren. Der MSCI World Index mag hier durchaus die absolute Top-Empfehlung mit Blick auf die Diversifikation sein. Wer meint, der Technologie-Sektor wird wieder stärker werden, kann hier auch in die Technologie-Branche investieren.
Wer sich für eine Veranlagung interessiert, der sollte sich mit den Gebühren auseinandersetzen. Aktiv gemanagte Fonds werden immer als teuer dargestellt – und das sind sie auch. Vor allem dann, wenn man sie mit ETFs vergleicht. Denn der ETF verursacht jährlich Kosten zwischen 0,2 Prozent und 0,5 Prozent.
Je geringer die Gebühren sind, umso unberührter bleiben die Gewinne. Hohe Gebühren sorgen nämlich dafür, dass die Gewinne weniger bzw. aufgefressen werden.
Gibt es auch Punkte, die gegen den ETF Sparplan sprechen?
Jedoch gibt es keine Gewinngarantie. Es gibt zwar viele Statistiken, die zeigen, dass bei langfristiger Investition nichts schiefgehen kann, dennoch sind Verluste nicht auszuschließen. Wichtig ist, dass man sich von Anfang an bewusst macht, dass es immer wieder nach oben wie nach unten gehen kann. Verfolgt man die ETF Nachrichten, so weiß man, einmal steigen die Preise, dann fallen sie wieder.
Mit dem Sparplan genießt man den Vorteil, dass steigende sowie auch fallende Preise ihre Vorteile haben. Wer im Monat 200 Euro in einen bestimmten ETF investiert, der bekommt für sein Geld nie dieselben Anteile. Ist der Preis gerade oben, dann gibt es weniger Anteile – wenn der Markt sich nach unten bewegt, so gibt es für die 200 Euro mehr Anteile. Steigt dann der Preis wieder, so steigt automatisch der Gewinn eine Spur schneller. Am Ende ergibt sich so eine Durchschnittsrendite – durch den Cost Average Effekt ist diese nach mehrjähriger Veranlagung fast immer positiv.
Wichtig ist, dass man die Ruhe bewahrt, wenn sich die Märkte wirklich einmal in einer Abwärtsspirale befinden. Denn die letzten Jahre (wie auch Jahrzehnte) haben gezeigt, dass sich die Aktienmärkte immer erholen.
Die Alternative für den sicherheitsorientierten Anleger mit langem Anlagehorizont
ETF Sparpläne können vor allem dann empfohlen werden, wenn eine mehrjährige Veranlagungsmöglichkeit gesucht wird. Vor allem dann, wenn geplant wird, für das Alter vorzusorgen oder man vor hat, den Kredit vor dem Ende der Laufzeit zu tilgen, mag ein ETF Sparplan durchaus empfehlenswert sein.
Man kann aber auch mehrere ETF Sparpläne schaffen und hier in verschiedene Bereiche investieren. Da die Gebührenbelastung sehr gering ausfällt, kann man hier durchaus mit mehreren ETF Sparplänen arbeiten, ohne große Gewinneinbußen verzeichnen zu müssen.